40 Jahre Schöppingen – viele Gemeindemitglieder nutzten die Gelegenheit, selbst noch einmal die Jahrzehnte Revue passieren zu lassen. „Damals war ich ein kleiner Bub. Da mussten wir aus den Bauerschaften jeden Morgen um 7 Uhr zur Messe. Holzschuhe aus, und dann beten. Das waren noch Zeiten“, gab beispielsweise ein Senior zum Besten. Böcker selbst, am 12. Juli 1936 in Münster geboren, erinnerte sich in seiner kurzen Ansprache daran, dass er „Gott dankbar ist für die 40 Jahre, die er in Schöppingen verbringen durfte.“ Und wie es einem Pastor geziemt, „habe ich in der Bibel nachgesehen, welche Bedeutung die Zahl 40 dort hat.“ Er sei dabei auf die Regentschaft der Könige Saul und Salomon gestoßen. „Aber das passt nicht. Ich habe in Schöppingen ja nicht regiert“, schmunzelte der Geistliche. Der Durchzug durch die Wüste sei auch nicht ganz der passende Vergleich: „Eine Wüste war es hier ja nicht. Und ich war ja auch nicht alleine unterwegs, sondern mit einer ganzen Gemeinde. Und es gab in den Jahrzehnten viele Oasen, in denen in mich stärken konnte. Eine davon war immer wieder das Gebet.“
Gestern zeigte es sich einmal mehr, dass das Wirken von Böcker bei vielen auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um ihm Glück und Gesundheit zu wünschen. Allen voran sein Nachfolger, Pastor Thomas Diedershagen. Blumensträuße, so manch edlen Tropfen, aber auch vier Schneeglöckchen aus dem heimischen Garten oder eine selbst gebackene Herrencreme-Schokoladentorte – die Gratulanten hatten sich schon einiges einfallen lassen, um „ihrem“ Pastor eine Freude zu machen. Wolfgang Böcker kam aus dem Händeschütteln kaum mehr heraus. Und man hat ihm angesehen, dass er diese kleine Feier letztlich doch sichtbar genossen hat.
(Quelle: Westfälische Nachrichten / Susanne Menzel)